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FABULIERBLÄTTCHEN
Creative Sources CS 653 CD
Irene Kepl violin
- diese sausende erregtheit 07:51
- erhitzte magie 02:52
- sich in ein vibrato begeben 05:19
- morgenscheibe rotorange 06:21
- zahlreiches vorhandensein 08:35
- des schicksals blasrohr 06:06
- kein echoraum mehr 06:55
you can hear more music on the a video of Michael Kurz:
the concert of Udo Schindler, Irene Kepl, Dine Doneff on
July 20th, 2019 Kulturbühne SPAGAT/Munich
https://www.youtube.com/watch?v=07d-XqfZzt4
Reviews
Udo Schindler @ Creative Sources Recordings
Bad Alchemy / page 22
Fabulierblättchen (CS 653)? Wer läst ert da gegen die BA? Quatsch, die sich da am 19.7.2019 bei 95. Salon für Klang+Kunst in Krailling in sausender Erregtheit ‚in ein Vibrato begeben‘, die österreichische Geigerin IRENE KEPL und natürlich UDO SCHINDLER als Hausherr, sind einfach nur animiert durch die Poesie von Friederike Mayröcker. Kepl hat sich ihren Namen gemacht frei improvisierend mit Mark Holub (von Led Bib und Blueblut), komprovisierend mit Petr Vrba & George Cremaschi, komponierend und mit Conduction mit dem Ensemble Verso, im Alleingang stringtheoretisch oder mit Bach als Palimpsest, sowie als komponierende Leaderin des Streichquartetts Violet Sp!n. Sie hält den Bogen, als wollte sie von der Violine eine ‚Morgenscheibe rotorange‘ abschneiden, aber wenn Schindler in ‚des Schicksals Blasrohr‘ stößt, ist ihr jedes Mittel zugestanden. Kepl zieht zu klarinettistischem Anhauch schillernde Klangfäden, die sie bekrabbelt und auf Reißfestigkeit testet. Flageolettisierte Schwünge kopulieren katzenjämmerlich mit kakophon gepusteten Lauten. Klingt so Hausmusik bei Dr. Caligari? Schindler knarrt zwei Bassetagen tiefer, Kepl klopft und flattert, rupft und zupft. Er ‚flötet‘, schmatzt, züllt, presst, schrillt, faucht mit verstopftem Kornett, sie prickelt und nagt an Naturdarm, knarzt und zirpt an Kunststoff, surft mit dem Bogen über verbogene Frequenzen. Pianissimo ist zahlreich vorhanden, haarspalterisch zerfasert, in kritzeligen Fitzeln und in spitzen, blechern maunzenden und klarinett girrenden Spaltklängen. Kepls Striche schliddern daxophon, Schindler rührt mit der Zunge am tiefen Ende in kontrabassigem Brei. Da noch grollige, und gleich wieder kornettistisch gepresste und geknörte Töne harmonieren mit violinistisch gepfiffenen und Ausrutschern ins Euphone oder rosenkäfergrün Schillernde. Tief im extremen Echoraum pickt die Geige wie ein Madenhacker an der kontrabassdicken Schwarte eines Nashorns oder Büffels oder sie sirrt wie eine Pferdebremse. Ob so oder so, Groß und Klein, Made und Speck sind hier vereint, ohne dass Blut fließt. [BA 107 rbd]
Fabulous papers (CS 653)? Who is blaspheming against the BA? Nonsense, who on July 19, 2019 at the 95th Salon for Sound + Art in Krailling ‚went into a vibrato‘ in a rush of excitement, the Austrian violinist IRENE KEPL and of course UDO SCHINDLER as host, are simply animated by the poetry of Friederike Mayröcker. Kepl has made her name freely improvising with Mark Holub (from Led Bib and Blueblut), comprovising with Petr Vrba & George Cremaschi, composing and conducting with the Ensemble Verso, single-handedly in string theory or with Bach as a palimpsest, as well as composing leader of the String Quartet Violet Sp! N. She holds the bow as if she wanted to cut a ‚morning slice of red-orange‘ from the violin, but when Schindler hits ‚the blowpipe of fate‘ she is allowed to do anything. Kepl pulls shimmering threads of sound with a clarinet touch, which she crawls and tests for tear resistance. Flageolettized swings miserably copulate with cacophonically blown sounds. That sounds like house music with Dr. Caligari? Schindler creaks two bass days lower, Kepl knocks and flutters, plucks and plucks. He ‚flutes‘, smacks, fills, squeezes, shrieks, hisses with a clogged cornet, it tingles and gnaws on natural intestines, creaks and chirps on plastic, surfs with the bow over bent frequencies. Pianissimo is abundant, frayed like hair splits, in scribbled tattles and in sharp, tinny, mewing and clarinet clinking splits. Kepl’s strokes slide daxophonically, Schindler stirs contrabassed pulp with his tongue at the deep end. There still grumpy, and immediately cornetist pressed and grainy notes harmonize with violinist whistles and slips into the Euphone or rose beetle green shimmering. Deep in the extreme echo room, the violin pecks like a maggot chopper on the double-bass rind of a rhinoceros or buffalo, or it buzzes like a horsefly. Either way, big and small, maggot and bacon are united here without blood flowing. [BA 107 rbd]
Track titles are borrowed from Friederike Mayröcker for their „concentrated word acrobatics and linguistic sensuality“, and apt analogy to the duo of Udo Schindler on clarinets & cornet, and Irene Kepl on violin, who are recorded live at the 95th Salon für Klang+Kunst Krailling in Munich, 2019, in a set of 9 delicately virtuosic dialogs that use extended and unusual techniques.
Die Tracktitel sind Friederike Mayröcker wegen ihrer „konzentrierten Wortakrobatik und sprachlichen Sinnlichkeit“ entlehnt und treffend auf das Duo Udo Schindler an Klarinetten & Kornett und Irene Kepl an der Violine, die live beim 95. Salon für Klang+Kunst aufgenommen werden Krailling in München, 2019, in einem Set von 9 zart virtuosen Dialogen, die erweiterte und ungewöhnliche Techniken verwenden.
Squidco NYC
Udo Schindler & Irene Kepl Fabulierblättchen, Udo Schindler & Masako Ohta Music In Space (Creative Sources, CD 2020)
Każdej zbiorówce recenzji dobrze robi … radykalna zmiana nastroju. Uciekamy zatem z gęstwiny psychodelicznych dźwięków w opary wyważonej emocjonalnie impro kameralistyki. O właściwy poziom emocji zadba niemiecki saksofonista i klarnecista (po prawdzie every reed man!) Udo Schindler. W zalewie swoich licznych produkcji muzyk dostarczył nam w ostatnich miesiącach dwa niezwykle smakowite kąski. Czas, by je poznać! Najpierw pochylimy się nad duetem ze skrzypaczką Irene Kepl (nagranie koncertowe z lipca ubiegłego roku: 7 części, niespełna 44 minuty), potem zaś nad duetem z pianistką Masako Ohta (także koncert, grudzień ubiegłego roku; 2 części, 43 minuty z sekundami).
Fabulierblättchen. Suche struny na szorstkim gryfie i delikatne pulsacje instrumentu dętego budują akustyczny ambient, który od pierwszego dźwięku emanuje urodą i dramaturgiczną zwiewnością. Skupiony, jakże filigrany impro chamber, czuły na niuanse brzmieniowe, tyczony szlakiem pozbawionym zakrętów i jakże zbędnych znaków zapytania. Skrzypce zdają się być zwinne niczym tygrysica, szukają zaczepki ostrymi pazurami, dęciak miałczy zalotnie jak kot. W kolejnym epizodzie pojawia się klarnet basowy, pełen chropowatości i intrygujących fraz. Skrzypce nie oddają pola i już w trzeciej części muzycy definitywnie wkraczają do krainy pięknych, niczym nieskrępowanych, dźwiękowych preparacji. Szepty i małe lamenty, piski i złowrogie pomruki. Narracja toczy się jednak bardzo spokojnie, z pewną kobiecą delikatnością. Trochę mechaniki przedmiotów, zgrzytania zębami, ale też wiele fraz na granicy ciszy, niezwykle molekularnych. Choćby w piątej części, gdy odpowiedzią na rwane frazy skrzypiec są klarnetowe mikro skrzeczenia. A już po chwili oba instrumenty imitacyjnie gwiżdżą! Tuż po tym epizodzie, muzycy zdają się wchodzić do krypty. Skrzypią i lamentują w mrocznych podrygach obumierającej kameralistyki. Schindler sięga po kornet dodając całości improwizacji dodatkowego smaczku. Ostatnia część podkreśla doskonałą komunikację w obrębie duetu – frazy call & responce (zapoczątkowane już wcześniej), zmysłowe pomruki (klarnet basowy!) i strunowe westchnienia. Brawo!
Jede Sammlung von Rezensionen ist gut für… einen radikalen Stimmungswechsel. Also rennen wir vom Dickicht psychedelischer Klänge weg in die Dämpfe emotional ausgeglichener Improvisationskammermusik. Der deutsche Saxophonist und Klarinettist (eigentlich jeder Holzbläser) Udo Schindler wird sich um das richtige Maß an Emotionen kümmern. In der Flut seiner zahlreichen Produktionen hat uns der Musiker in den letzten Monaten zwei äußerst leckere Häppchen geliefert. Zeit, sie kennenzulernen! Zuerst konzentrieren wir uns auf das Duo mit der Geigerin Irene Kepl (Konzertaufnahme vom letzten Juli: 7 Tracks, weniger als 44 Minuten) und dann auf das Duo mit der Pianistin Masako Ohta (ebenfalls ein Konzert, letzten Dezember; 2 Stimmen, 43 Minuten mit Sekunden).
Fabulierblättchen. Trockene Saiten an einem rauen Hals und sanfte Pulsationen eines Blasinstruments erzeugen eine akustische Umgebung, die vom ersten Klang an Schönheit und dramatische Luftigkeit ausstrahlt. Konzentriert, wie filigrane Impro-Kammer, empfindlich gegenüber Schallnuancen, entlang eines Pfades ohne Biegungen und unnötige Fragezeichen markiert ist. Die Geige scheint so beweglich wie eine Tigerin zu sein, ihre scharfen Krallen suchen nach einem Scherz, das Blech ist kokett wie eine Katze. Die nächste Folge enthält eine Bassklarinette voller Rauheit und faszinierender Phrasen. Die Geige zeigt nicht das Feld und im dritten Teil betreten die Musiker definitiv das Land der schönen, ungehinderten Klangvorbereitungen. Flüstern und kleine Wehklagen, Quietschen und böswilliges Grunzen. Die Erzählung verläuft jedoch sehr ruhig mit einer gewissen weiblichen Zartheit. Ein bisschen Mechanik von Objekten, Zähneknirschen, aber auch viele Sätze am Rande der Stille, extrem molekular. Sogar im fünften Satz, wenn die Antwort auf die gebrochenen Geigenphrasen Klarinettenmikro-Kreischen ist. Und nach einer Weile pfeifen beide Instrumente Nachahmung! Gleich nach dieser Episode scheinen die Musiker die Krypta zu betreten. Sie knarren und jammern in den dunklen Wirbeln sterbender Kammermusik. Schindler greift nach dem Kornett und verleiht der gesamten Improvisation zusätzlichen Geschmack. Der letzte Teil betont die exzellente Kommunikation innerhalb des Duos – die Sätze call & response (früher begonnen), sinnliches Grunzen (Bassklarinette!) Und Saitenseufzer. Bravo!
Every collection of reviews is good for… a radical change of mood. So we run away from the thicket of psychedelic sounds into vapors of emotionally balanced improv chamber music. The German saxophonist and clarinetist (in fact every reed man!) Udo Schindler will take care of the right level of emotions. In the flood of his numerous productions, the musician has provided us with two extremely tasty morsels in recent months. Time to get to know them! First, we will focus on a duo with violinist Irene Kepl (concert recording from last July: 7 parts, less than 44 minutes), and then on a duo with pianist Masako Ohta (also a concert, last December, 2 parts, 43 minutes with seconds).
Fabulierblättchen. Dry strings on a rough neck and gentle pulsations of a wind instrument create an acoustic ambient that exudes beauty and dramatic airy from the very first sound. Focused, how filigree impro chamber, sensitive to the nuances of sound, marked out along a trail without bends and unnecessary question marks. The violin seems to be as agile as a tigress, their sharp claws are looking for a tease, the brass is flirtatiously like a cat. The next episode features a bass clarinet, full of roughness and intriguing phrases. The violin does not show the field and in the third part the musicians definitely enter the land of beautiful, unhampered, sound preparations. Whispers and little lamentations, squeaks and malevolent grunts. The narrative, however, proceeds very calmly, with a certain feminine delicacy. A bit of mechanics of objects, teeth grinding, but also many phrases on the verge of silence, extremely molecular. Even in the fifth movement, when the answer to the broken phrases of the violin are clarinet micro screeching. And after a while both instruments whistle imitation! Right after this episode, the musicians seem to enter the crypt. They creak and wail in the dark jerks of dying chamber music. Schindler reaches for the cornet, adding extra flavor to the entire improvisation. The last part emphasizes excellent communication within the duo – the phrases call & responce (started earlier), sensual grunts (bass clarinet!) And stringed sighs. Bravo!
Trybuna Muzyki Spontanicznej_Brommba1 / 25.09.2020
Music In Space. Drugi duet Schindlera stawia na dłuższe improwizacje, intrygująco rozciągnięte w czasie i przestrzeni. Pianistka (używa także pleyel piano) prezentuje szerokie spektrum gatunkowe. Równie bystra jest w klawiszowych pasażach, pełnych jazzowego posmaku, jak i abstrakcyjnych potokach contemporary, potrafi być także skuteczna w wyważonych, minimalistycznych frazach post-chamber. Udo jest zawsze z nią, czasami niezwykle śpiewny (także na klarnecie basowym), ulotny, zwinny, ale jednocześnie zaczepny. W pierwszej, prawie półgodzinnej improwizacji szczególnie ciekawie robi się po upływie dwudziestej minuty, gdy muzycy stawiają za dramaturgiczny zgrzyt i przez moment szukają prawdziwie brudnych dźwięków. Druga improwizacja, trwająca niespełna kwadrans, co chwila zaskakuje. Najpierw pianistka ucieka w niemal klasyczny romantyzm, a jej partner buduje ciekawy dysonans, stawiając na preparowanie dźwięków. Napotykamy też na fazę post-ragtime’owych rytmów, upstrzonych dętym burczeniem, a nawet gwizdaniem samym ustnikiem. Na ostatniej prostej improwizacja przebiera postać wręcz taneczną. Udo cedzi dźwięki przez zęby, a Masoko śle kilka stylowych fraz wprost z fortepianowych strun.
Music in Space. Schindlers zweites Duo konzentriert sich auf längere Improvisationen, die zeitlich und räumlich faszinierend gespannt sind. Die Pianistin (verwendet auch Pleyel Piano) präsentiert ein breites Genre-Spektrum. Sie ist ebenso geschickt in Keyboard-Passagen, voller Jazz-Nachgeschmack sowie in abstrakten zeitgenössischen Flows. Sie kann auch in ausgewogenen, minimalistischen Phrasen in der Post-Chamber wirksam sein. Udo ist immer bei ihr, manchmal extrem singend (auch auf Bassklarinette), schwer fassbar, agil, aber gleichzeitig aggressiv. Die erste, fast eine halbe Stunde lange Improvisation wird nach Ablauf der zwanzig Minuten besonders interessant, wenn die Musiker für den dramatischen Zusammenstoß spielen und für einen Moment nach wirklich schmutzigen Klängen suchen. Die zweite Improvisation, die weniger als eine Viertelstunde dauert, ist hin und wieder überraschend. Erstens entkommt die Pianistin der fast klassischen Romantik, und ihr Partner baut eine interessante Dissonanz auf, die sich auf die Vorbereitung von Klängen konzentriert. Wir begegnen auch einer Phase von Post-Ragtime-Rhythmen, gesprenkelt mit einem Windgeräusch und sogar einem Pfeifen des Mundstücks. In der letzten geraden Linie nimmt die Improvisation eine tanzartige Figur an. Er führt die Klänge durch seine Zähne in seinem Oberschenkel und Masako sendet ein paar stilvolle Sätze direkt von den Saiten des Klaviers.
Music In Space. Schindler’s second duo focuses on longer improvisations, intriguingly stretched in time and space. The pianist (also uses a pleyel piano) presents a wide genre spectrum. She is equally clever in keyboard passages, full of jazz aftertaste, as well as abstract contemporary flows, she can also be effective in balanced, minimalist phrases in post-chamber. Udo is always with her, sometimes extremely singing (also on bass clarinet), elusive, agile, but at the same time aggressive. The first, almost half an hour long, improvisation becomes especially interesting after the twenty minutes, when the musicians play for the dramatic clash and for a moment look for really dirty sounds. The second improvisation, lasting less than a quarter of an hour, is surprising every now and then. First, the pianist escapes into almost classical romanticism, and her partner builds an interesting dissonance, focusing on preparing sounds. We also encounter a phase of post-ragtime rhythms, speckled with a wind rumble and even a whistling by the mouthpiece itself. In the last straight line, improvisation takes on an almost danceable figure. His thigh passes the sounds through his teeth, and Masoko sends a few stylish phrases straight from the piano’s strings.
Trybuna Muzyki Spontanicznej_Brommba1 / 25.09.2020
Schindler & Kepl Fabulierblättchen Creative Sources 653
Enregistré à Munich en juillet 2019 avec l’activiste de l’étape, le souffleur multi instrumentiste Udo Schindler, Fabulierblättchen, met en évidence le jeu lumineux de la violoniste Irene Kepl dont mon ami Jean-Marc Foussat a publié un magnifique album solo sur son label FOU Records. Donc, l’occasion de retrouver cette musicienne inspirée en compagnie des clarinettes et du cornet d’Udo Schindler dont je viens d’avaler une série d’albums avec le chanteur Jaap Blonk et le bassiste Damon Smith dont je vous ai entretenu il y a peu et aussi avec la chanteuse Franziska Baumann, Damon Smith & Karina Erhard, Korhan Erel & Sebi Tramontana. Ces sept improvisations présentées ici suivent à la trace le parcours subtil et dialogué de deux excellents improvisateurs qui ont l’art de s’enquérir dans le détail et les nuances leurs idiosyncrasies les plus secrètes. Incursions introverties dans les possibilités bruissantes de leurs instruments, grinçantes ou saturées, elles renvoient avec bonheur à la conception initiale de l’improvisation non-idiomatique sans qu’on puisse relier leurs sonorités et actions instrumentales à un style ou une marque de fabrique individuelle. Recherche de timbres délicates, forcenées ou expressives. J’apprécie particulièrement Udo Schindler à la clarinette (diese saugten erregtheit) ou au cornet (morgenscheibe rotorange), complètement viscéral et quasi aléatoire. On frise aussi le silence (zahlreiches vorhandensein) intelligemment avec de curieuses harmoniques… Et des schicksals blasrohr concentre un lyrisme épuré. Je m’imagine très bien dans l’assistance, concentré par l’écoute et une sorte de ravissement face à cette sincérité qui ne trompe pas. De la véritable improvisation instantanée au ralenti où le temps s’allonge sans peser.
Der Multiinstrumentalist Udo Schindler – Fabulierblättchen wurde im Juli 2019 in München von dem Bühnenaktivisten selbst aufgenommen – beleuchtet das strahlende Spiel der Geigerin Irene Kepl, deren Freund Jean-Marc Foussat auf seinem Label FOU Records ein großartiges Soloalbum veröffentlicht hat. Die Gelegenheit, diese inspirierte Musikerin in Begleitung der Klarinetten und des Kornetts von Udo Schindler zu finden, von dem ich kürzlich eine Reihe von Alben mit dem Sänger Jaap Blonk und dem Bassisten Damon Smith intensiv angehört habe, auch weitere, die mich angesprochen haben, mit der Sängerin Franziska Baumann, Damon Smith & Karina Erhard, Korhan Erel & Sebi Tramontana.
Diese 7 hier vorgestellten Improvisationen folgen den Spuren der subtilen und dialogischen Reise zweier exzellenter Improvisatoren, die die Kunstfertigkeit haben, sich eingehend mit den Nuancen ihrer geheimsten Eigenheiten auseinanderzusetzen. Introvertierte Streifzüge mit den geräuschhaften Möglichkeiten ihrer Instrumente, quietschend oder gesättigt, kehren sie glücklich zu der ursprünglichen Konzeption der nicht-idiomatischen Improvisation zurück, ohne dass wir ihre Klänge und instrumentalen Aktionen mit einem individuellen Stil oder Markenzeichen verknüpfen können, suchen Sie nach zarten, rasenden oder ausdrucksstarken Klangfarben. Ich mag besonders Udo Schindler auf der Klarinette (diese sausende erregtheit) oder Kornett (morgenscheibe rotorange), völlig viszeral und fast zufällig. Man grenzt auch intelligent neugierige Harmonisches mit merkwürdigen Harmonischen… Und des schicksal blasrohr fokussiert eine gereinigte Lyrik. Ich kann mich sehr gut im Publikum vorstellen, konzentriert durch Zuhören und eine Art Entzückung angesichts dieser Aufrichtigkeit, die niemals versagt oder in die Irre führt. Echte Spontan-Improvisation in Zeitlupe, bei der sich die Zeit länger wird, ohne zu belastend zu sein.
The multi-instrumentalist Udo Schindler – Fabulierblättchen was recorded in Munich in July 2019 by the stage activist himself – illuminates the brilliant playing of the violinist Irene Kepl, whose friend Jean-Marc Foussat has released a great solo album on his label FOU Records. The opportunity to find this inspired musician accompanied by the clarinets and cornet by Udo Schindler, from whom I recently listened intensively to a number of albums with singer Jaap Blonk and bassist Damon Smith, including others who spoke to me the singer Franziska Baumann, Damon Smith & Karina Erhard, Korhan Erel & Sebi Tramontana.
These 7 improvisations presented here follow the traces of the subtle and dialogical journey of two excellent improvisers who have the artistry to deal in detail with the nuances of their most secret peculiarities. Introverted forays into the noisy possibilities of their instruments, squeaky or saturated, they happily return to the original conception of non-idiomatic improvisation without us being able to associate their sounds and instrumental actions with an individual style or trademark, look for tender, frenzied ones or expressive timbres. I especially like Udo Schindler on the clarinet (diese susende erregtheit) or cornet (morgenscheibe rotorange), completely visceral and almost random. There is also an intelligent borderline between curious harmonics and strange harmonics … And des schicksals blasrohr focuses on purified poetry. I can introduce myself very well in the audience, focused through listening and a kind of delight at this sincerity that never fails or is misleading. Real spontaneous improvisation in slow motion, where the time gets longer without being too stressful.
Jean-Michel van Schouwburg / orynx-improvandsounds
Schindler & Kepl
Fabulierblättchen
Creative Sources CS 653 CD
Creating a program of live concentrated free improvisation, Krailling-based Udo Schindler, playing clarinets and cornet and Vienna violinist Irene Kepl aim for common ground that emphasizes extended techniques without destroying ambling fluidity.
By necessity moving through variants of defiance and decision, the meeting point for Schindler who has played with everyone from Ingrid Schmoliner to Frank Paul Schubert and Kepl who has worked with Mark Holub among others, is emphasize on unusual sonic permutations. From strained capillary yelps and burbling puffs plus shaking reed tones that range from aviary squeaks to basement shakes, Schindler’s output is also repeatedly challenged by the violinist. Sometimes reed shrills and tongue stops bring out pressurized string torque and vigorous sawing from Kepl. But in contrast her interface can also range from using angled col legno whaps to face growling bass clarinet rumbles as on “kein echoraum mehr” or on “erhitzte” strumming mandolin-supple pizzicato twangs to counter strident reed shakes that continuously shatter vibrations.
Still no matter how thin, sour or echoing the duo’s confrontations are during these seven selections, vertical extension is always linked to horizontal progress. Although conventional harmonies and melodies aren’t part of the equation, timbre Fragments timbres and unexpected tone detours never push the overall program off track. Full appreciation for the duo’s decision involves listening to what is there and not expecting lyrical refrains.
—Ken Waxman
Track Listing: 1. diese sausende erregtheit 2. erhitzte 3. sich in ein vibrato begeben 4. morgenscheibe rotorange 5. zahlreiches vorhandensein 6. des schicksals blasrohr 7. kein echoraum mehr
Personnel: Udo Schindler (clarinet and bass clarinet, cornet) and Irene Kepl (violin)
Udo Schindler aus Krailling, der Klarinetten und Kornett spielt, und die Wiener Geigerin Irene Kepl, die ein Programm zur konzentrierten freien Improvisation live erstellen, streben nach Gemeinsamkeiten, die erweiterte Techniken betonen, ohne die fließende Klangentwicklung zu zerstören.
Der Fokus ist für Schindler, der mit allen gespielt hat, von Ingrid Schmoliner über Frank Paul Schubert bis hin zu Kepl, welche unter anderem mit Mark Holub zusammengearbeitet hat, die Notwendigkeit ungewöhnlicher klanglicher Permutationen. Von angespannten Kapillarschreien und plätschernden Modulierungen bis hin zu Schütteltönen, die von Volierenquietschen bis zu Tiefstklangschütteln reichen, wird Schindlers Beitrag auch von der Geige wiederholt kontrastiert. Manchmal implizieren Holzblatt- und Zungenstopps Druck auf das Saitendrehmoment und kräftiges Sägen von Kepl. Im Gegensatz dazu kann ihre Spieltechnik auch von der Verwendung von abgewandelten Col-Legno-Reiben bis hin zu knurrenden Bassklarinetten-Rumpeln wie bei „kein echoraum mehr“ oder bei „erhitzte“ klimpernden mandolinengeschmeidigen Pizzicato-Spitzen reichen, um heftigen Klarinetteneruptionen entgegenzuwirken, die Vibrationen kontinuierlich zerstören.
Unabhängig davon, wie leicht, reibungsstark die Konfrontationen des Duos während dieser sieben Stücke sind, ist die vertikale Ausdehnung immer mit dem horizontalen Fortschritt schlüssig verbunden. Obwohl konventionelle Harmonien und Melodien nicht Teil der Kooperation sind, bringen Timbre-Fragmente, Schwingungen und unerwartete Tonumwege das Gesamtprogramm nie aus der Bahn. Um die Qualität des Duos voll und ganz zu würdigen muss man auf das hören, was da ist, und keine lyrischen Refrains erwarten.
– Ken Waxman / www.jazzword.com
The more I listen to his music, the more convinced I become that Udo Schindler is one of the un(der)sung master reedsmen both in the strange streams of sound he coaxes out of his horns and the concerted way he avoids the conventional grammar. It is as if he is building a new vernacular for his instrument in real time.
Schindler’s unique style comes through particularly well in duos and, it seems, in live performances. He took the pandemic to dig through his back catalog of recordings. Many of these reached public ears through download only releases on his Bandcamp page and, notably, many were duos. Indeed, Schindler seems to have really gravitated to the duo, likely somewhat because of practicality but also because of the possibilities of that configuration. It offers big spaces for each musician to be heard — full blast or sotto voce — and gives each a counterpart — sometimes a companion and others a sparring partner — with whom to bounce around ideas and to whom to respond. Depending on the instrumentation and the players, it also frees the musicians from rhythm’s centripetal force and gives them license to explore other, in this case amelodic and atonal, places. …
Je öfter ich seine Musik höre, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass Udo Schindler einer der un(der)besungenen Meisterbläser ist, sowohl in den seltsamen Klangströmen, die er seinen Hörnern entlockt, als auch in der konzertierten Art und Weise, wie er die konventionelle Grammatik vermeidet. Es ist, als ob er in Echtzeit eine neue Umgangssprache für sein Instrument entwickeln würde.
Schindlers einzigartiger Stil kommt besonders gut in Duos und, wie es scheint, bei Live-Auftritten zur Geltung. Er nutzte die Pandemie, um sich durch seinen alten Katalog von Aufnahmen zu wühlen. Viele davon wurden der Öffentlichkeit nur als Download auf seiner Bandcamp-Seite zugänglich gemacht, und vor allem waren viele davon Duos. Schindler scheint sich tatsächlich zum Duo hingezogen zu fühlen, wahrscheinlich aus praktischen Gründen, aber auch wegen der Möglichkeiten dieser Konstellation. Es bietet jedem Musiker einen großen Raum, um gehört zu werden – mit voller Wucht oder sotto voce – und gibt jedem ein Gegenüber – manchmal einen Begleiter und manchmal einen Sparringspartner -, mit dem er Ideen austauschen und auf den er reagieren kann. Je nach Besetzung und Spielern befreit es die Musiker auch von der zentripetalen Kraft des Rhythmus und gibt ihnen die Freiheit, andere – in diesem Fall amelodische und atonale – Orte zu erkunden. …
NYC / review by Nick Ostrum / 2023-04-04
Je öfter ich seine Musik höre, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass Udo Schindler einer der un(der)besungenen Meisterbläser ist, sowohl in den seltsamen Klangströmen, die er seinen Hörnern entlockt, als auch in der konzertierten Art und Weise, wie er die konventionelle Grammatik vermeidet. Es ist, als ob er in Echtzeit eine neue Umgangssprache für sein Instrument entwickeln würde.
Schindlers einzigartiger Stil kommt besonders gut in Duos und, wie es scheint, bei Live-Auftritten zur Geltung. Er nutzte die Pandemie, um sich durch seinen alten Katalog von Aufnahmen zu wühlen. Viele davon wurden der Öffentlichkeit nur als Download auf seiner Bandcamp-Seite zugänglich gemacht, und vor allem waren viele davon Duos. Schindler scheint sich tatsächlich zum Duo hingezogen zu fühlen, wahrscheinlich aus praktischen Gründen, aber auch wegen der Möglichkeiten dieser Konstellation. Es bietet jedem Musiker einen großen Raum, um gehört zu werden – mit voller Wucht oder sotto voce – und gibt jedem ein Gegenüber – manchmal einen Begleiter und manchmal einen Sparringspartner -, mit dem er Ideen austauschen und auf den er reagieren kann. Je nach Besetzung und Spielern befreit es die Musiker auch von der zentripetalen Kraft des Rhythmus und gibt ihnen die Freiheit, andere – in diesem Fall amelodische und atonale – Orte zu erkunden. …
NYC / review by Nick Ostrum / 2023-04-04