Plattencover Udo Schindler Titel "Alternativ Facts"

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alternative facts - Unit Rec. UTR 4797

Life is complex, it’s beautiful, and ugly, and everything in between, and something beyond. Colors we don’t understand, colors we agree to, and colors we deny exist.

Udo Schindler – soprano- & tenorsaxophone, cornet, euphonium

Gunnar Geisse – laptop guitar / virtual instruments

Patrick Schimanski – drums, live electronics

 

Reviews

Als Botschaft wäre Life is complex (Unit Records, UTR 4797) – wie soll ich sagen? – etwas simpel? Als Musik ist das freilich as beautiful and ugly (and everything in between) as can be. Als ALTERNATIVE FACTS treten einem Udo Schindler (mit Soprano- & Tenorsax, Kornett und Euphonium), Gunnar Geisse (an Laptop Guitar) und Patrick Schimanski (per Drums & Live Electronics) entgegen. Einfach nur brutaler Fakt ist das Massensterben der Saiga-Antilopen, das im Mai 2015 in Kasachstan 200.000 von ihnen (90% der Population) hinraffte. Ursache: Das Bakterium Pasteurella multocida und ein Temperatursturz von 35°. Dass Geisse mal (neben dem heutigen Zeitkratzer-Perkussionisten Maurice De Martin) in Brother Virus gespielt hat, lasse ich einfach mal so stehen. Mit ‚Fascination of what’s complex‘ konnte man ihn schon neben Schindler auf Creative Sources bewundern. Ein halbes Jahr nach dieser Begegnung war er im November 2015 wieder zur Stelle. Dritter Mann war ein aus Worms stammender Schlagwerker, der hauptsächlich als Regisseur bekannt ist inklusive eigener Theatermusiken, der aber auch mit dem Trio 48nord konzertiert sowie Ballettmusiken und Hörstücke realisiert, darunter Musik zum 100. Geburtstag der Ufa und für die Choreographie „Extinction of a minor species“. Könnt ihr euch vogelwild improvisierte Elektroakustik zur Feier der Auslöschung von Langweile und Biederkeit vorstellen? Dann tut es. Nehmt dazu: Schnatterndes und knörendes Kornett, Synthieschübe (die Gitarre), prickelnde Elektropixel, gesteppte Mikrobeats, Genuckel am Mundstück, Automatik und Chaos, genüsslich ineinander gestaucht, rappeliges Tamtam und schillerndes Geflacker, Tenorspitfire und Mundbrutpflege, zarten Schwebklang, theatralische Chorspuren, Klimbim und Faustschläge, stenographierte Kürzel und maschinelle Grooves, Gießkanneneuphonie, gezirpten Stillstand und kleinlaut Gepresstes, Phantompizzikato und Elektrogeknarze, Sopranotirili zu wieder Schweb- und Heulklang, bedächtiges Saiten- und schiefes Saxspiel, verstopftes Geröchel, Vibesgeglöckel, Elektro­plops, kammerorchestrale Fitzel, abgerissenen Duktus, rasantes Geisterpiano. All das mit brüderlich geteiltem Life-is-ismus und sogar dem Faible für something beyond.

Bad Alchemy, Rigobert Dittmann [BA 95 rbd]