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Schindler & Zwang Eriksson
POETRY???
FMR550-0719
Ein Würfelwurf
Udo Schindler – alto saxophone, bass clarinet, cornet, euphonium
Eric Zwang Eriksson – drums & percussion
- rhythmische Schwebe des Unheils 6:09
- jeder Gedanke wagt einen Würfelwurf 4:14
- das Geheimnis verschleudert hinausgeschrien 17:28
- einsam taumelnde Feder 11:04
- überlaute Klänge stören schwebende Gesänge 10.13
- in fieberhaften Mund, begierig nach Bläue 10:25
- ein Zwischenspiel von Stille 6:15
live recording January 19th, 2018 at the 80th Salon für Klang+Kunst in Krailling/Munich by Udo Schindler (arch-musik)
mixed & mastered by Wolfgang Obrecht/Tonstudio RichArt, Munich
all compositions by Udo Schindler & Eric Zwang Eriksson (GEMA)
cover photo by Udo Schindler
inside photos by KP Mendler
graphic design by …
produced by Udo Schindler
executive production by …
Udo Schindler plays the Selmer Mod.25 bass clarinet with a special heavy neck made by Martin Suter (www.blashaus.ch).
Eric Zwang Eriksson plays
www.arch-musik.de
www.editioneazy.de
thanks for support to Wolfgang Obrecht (Tonstudio RichArt) for his superb sound creation, KP Mendler, Bruno Waltersbacher (www.sax-o-phon.de) & Max Frei for decades of expert advice and repairs.
Alle Titel sind von Stéphane Mallarmé, der seine Texte vielschichtig als Muster webt – Sprache, Musik und Bilder erscheinen als komplexe Einheit, als wahre „Silbermusik“. Seine Sprache galt ihm als Instrument.
Im Fragment IGITUR ou La Folie D’Elbehnon steht die Aufforderung:
Diese Erzählung wendet sich an die Intelligenz des Lesers, die die Dinge selbst in Szene setzt.
Ein Leitspruch, den wir gerne den Hörern auf die Klangreise mitgeben!
All titles are by Stéphane Mallarmé, who weaves his texts in a complex pattern – language, music and images appear as a complex entity, as true „silver music“. His language was his instrument. The fragment IGITUR ou La Folie D’Elbehnon says: This narrative addresses the intelligence of the reader, who sets things to themselves.
A motto, which we gladly give the listeners to the sound trip!
US
Linernotes
Alle Titel sind von Stéphane Mallarmé, der seine Texte vielschichtig als Muster webt – Sprache, Musik und Bilder erscheinen als komplexe Einheit, als wahre „Silbermusik“. Seine Sprache galt ihm als Instrument.
Im Fragment IGITUR ou La Folie D’Elbehnon steht die Aufforderung:
Diese Erzählung wendet sich an die Intelligenz des Lesers, die die Dinge selbst in Szene setzt.
Ein Leitspruch, den wir gerne den Hörern auf die Klangreise mitgeben!
All titles are by Stéphane Mallarmé, who weaves his texts in a complex pattern – language, music and images appear as a complex entity, as true „silver music“. His language was his instrument. The fragment IGITUR ou La Folie D’Elbehnon says: This narrative addresses the intelligence of the reader, who sets things to themselves.
A motto, which we gladly give the listeners to the sound trip!
Die vorliegende Aufnahme ist meine erste im Duo mit einem Schlagzeuger, was eine neue Herausforderung darstellt und eine offenere Spielweise ermöglicht. Die rhythmischen Elemente treten in den Vordergrund. Der Gast meines 80. Salons war der Eric Zwang Eriksson, den ich seit Jahrzehnten kenne, mit dem ich jedoch noch nicht zusammen spielte. Eine Kooperation wurde in den neunziger Jahren angesprochen, wurde nicht realisiert. Umso überraschender und erfreulicher ist das Ergebnis unseres gemeinsamen Zusammenspiels. Durch die feinfühlige Raum-disposition der Akteure im Audio-Klangbild durch Wolfgang Obrecht wird eine wichtige Qualität dem Konzertdokument hinzugefügt und die Wirkung verstärkt.
This recording is my first in a duo with a drummer, which is a new challenge and allows a more open playing style. The rhythmic elements come to the fore. The guest of my 80th salon was the local Eric Zwang Eriksson, whom I have known for decades, but with whom I have not yet played together. A cooperation was addressed in the nineties, was not realized. All the more surprising and enjoyable is the result of our common interaction. The sensitive spatial arrangement of the actors in the audio sound image by Wolfgang Obrecht adds an important quality to the concert document and enhances its impact.
Reviews
I do listen to your music and I I think it’s excellent. It’s just it’s impossible on our end to cover a wide range of CDs at this point. I will personally promote a couple titles of yours and maybe play some of it on my podcast on the 15th (December 2021)
David Haney / Cadence Magazine (USA)
Hoppla, beim 80. Salon für Klang+Kunst – am 19.1. 2018 – mischte sich UDO SCHINDLERs Getröte – zum ersten Mal! – mit dem Gerumpel und Geklapper eines Trommlers. Denn aus Augsburg war ERIK ZWANG-ERIKSSON angereist, ein multimedial/multisensual aufgestellter Tausendsassa, der dort schon mal den jungen Brecht übers Knie bricht oder bei Cineconcerts die schiefen Winkel von „Caligari“ hörbar macht oder „Menschen am Sonntag“. Natürlich ist EaZy, wie er sich salopp nennt, da auch schon in die Lab30/ Attenuation-Circuit-Machenschaften involviert gewesen – die Avant-Spinner im Fuggerstädtchen können sich ja kaum aus dem Weg gehen: als RX°N, mit Sascha Stadlmeier als ESZSE, im Duo mit Jan Kiesewetter, seinem Partner auch im AJE Kollektiv. Der Auftritt in Krailling wurde Poetry??? Ein Würfelwurf (FMRCD550-0719) getauft, mit Zwischenüberschriften von Stéphane Mallarmé, weniger wegen dessen „L’après-midi d’un faune“ als wegen „Ein Würfelwurf“ und „Igitur“ als ‚Partituren‘ einer ‚Wort-Musik‘. Über die Seiten verteilte Sätze wie Es fällt / die Feder / rhythmische Schwebe des Unheils / begraben zu werden / im Wogenschaum der Urzeit / aus dem noch eben ihr Wahnwitz sich aufschwang in schwindelnde Höhe / gebrochen / im stumpfen Gleichmut der Tiefe. Doch wie hingerotzt mit wie nikotinverschleimtem Kornett, gegurgelt mit Bassklarinette, hinausgeschrien mit Altosax, mit fieberhaftem Mund, begierig nach Bläue. Aber zuallererst doch quakend, polternd, rappelnd, plärrend, tapsend, gepresst fiepend. Mit seinem Drall ins Groteske näher bei König, Kaiser, Kartoffelscheißer Übü und dem Urmel aus dem Eis der Puppenkiste. Mit Katzensprüngen über Fell und Blech und schrottigem Geschepper, zu schmatzenden Mätzchen, ploppenden Lauten und kakophon gedehnten. Scharrende Ketten, verbeulter Blechklang, stöhnendes Euphonium und wieder raue, halb abgewürgte Altoschreie führen zum Klingklang von Glöckchen, dem Knochengeklapper der Stöckchen und Bum-Bom der Tomtom in einer Fin-de-Siècle-Geisterbahn vorbei an den Gerippen von Baudelaire und Verlaine. Schindler spielt im Verlies Waldhorn, EaZy dazu den sich in die Büsche schlagenden Hasen, das Euphonium versinkt im Moor – kein Kasperltheater ohne die Phantasie derer, die ‚alle da!‘ sind. Ein Kabinettstück spaltet das Euphonium in abgründige Bassfrequenzen und heulendes Altissimo, das nächste zieht Bassklarinettentöne wie Kaugummi und vertrillert sie, zu tickeligem, blechdeckeligem, muscheligem Klingklang, der in poltrigem Steinschlag abgeht. Dafür an die Intelligenz zu appellieren, ist nur die Leute gefoppt. Allerdings auch keine schlechte Tarnung dafür, dass einen diese Klang+Kunst bis über beide Ohren in verspielten Krawall stürzt und die Synapsen Bungeespringen lässt zwischen Hochseilartistik und kindsköpfischem Spaß.
[BA 103 rbd] RigobertDittmann
UDO SCHINDLER & ERIC ZWANG ERIKSSON – Poetry??? Ein Würfelwurf (FMR 550; UK) Featuring: Udo Schindler on alto sax, bass clarinet & euphonium and Eric Zwang Eriksson on drums & percussion. Since 2015, I’ve been reviewing discs from German reeds player, Udo Schindler, mostly working in duos and trios, most of which are on the FMR label. For this disc, Mr. Schindler works with a percussionist named Eric Zwang Eriksson, someone with whom I hadn’t heard before now. This disc was recorded live in Munich in January of 2018. There is something special going on here, the duo take their time to explore the various nuances of their instruments, bit by bit. I like the way things are often stripped down to a more skeletal level.Mr. Schindler concentrates on one reed instrument at a time: alto sax, bass clarinet and euphonium (baritone-voiced brass instrument). Although this is a live recording, the sound is clean and warm, all acoustic and well-captured. There is no free/jazz screaming or anything screeching whatever here.
UDO SCHINDLER & ERIC ZWANG ERIKSSON – Poesie ??? Ein Würfelwurf (FMR 550; UK) Mit: Udo Schindler am Altsaxophon, Bassklarinette und Euphonium und Eric Zwang Eriksson am Schlagzeug und am Schlagzeug. Seit 2015 rezensiere ich Discs des deutschen Reed-Spielers Udo Schindler, der hauptsächlich in Duos und Trios arbeitet, von denen die meisten auf dem FMR-Label sind. Für diese CD arbeitet Herr Schindler mit einem Schlagzeuger namens Eric Zwang Eriksson zusammen, mit dem ich noch nie zuvor etwas gehört hatte. Diese CD wurde im Januar 2018 live in München aufgenommen. Hier ist etwas Besonderes los, das Duo nimmt sich Zeit, um die verschiedenen Nuancen seiner Instrumente Stück für Stück zu erkunden. Ich mag die Art und Weise, wie Dinge oft auf ein skelettierteres Niveau reduziert werden. Schindler konzentriert sich auf jeweils ein Blattinstrument: Altsaxophon, Bassklarinette und Euphonium (baritonstimmiges Blechblasinstrument). Obwohl es sich um eine Live-Aufnahme handelt ist der Klang sauber und warm, alles akustisch und gut aufgenommen. Hier gibt es kein Free-Jazz-Schreien oder irgendetwas Kreischendes hier.
http://www.downtownmusicgallery.com/newsletter_detail.php?newsID=1781
Udo Schindler marks his 80th Salon fur Klang+Kunst in Munich as his first duo recording with a drummer, in a first-time meeting with long-time acquaintance, drummer/percussionist Eric Zwang Eriksson, joining him as they find inspired common ground with Schindler on alto sax, bass clarinet, cornet and euphonium and Eriksson using all aspects of his drums and percussive devices.
Squidco
Münchner Freiheit – Flashes / Jazz n’More 6/2020 (CH)
Schindler ist ein umtriebiger Mensch. In seinem bürgerlichen Beruf als Architekt erfolgreich, widmet er jeden abkömmlichen Moment seiner Lebenszeit seiner zweiten Leidenschaft, der freien Improvisation. Allein schon durch den beachtlichen Umfang seines Katalogs hat der vielseitig interessierte Instrumentalist eine gewisse notorische Bekanntheit erlangt. Aber auch als Kurator einer bereits langlebigen Konzertreihe hat er sich im Raum München verdient gemacht. In privater Initiative und ohne jegliche öffentliche Unterstützung betreibt Schindler den Salon für Klang+Kunst in Krailling. Bereits mehr als 80 Mal hat er hier Gäste empfangen, mit denen er im intimen Rahmen auftritt und parallel dazu organisiert er je-weils ein Zwillingskonzert in ausgewählten Lokalen im Raum München. Was aus diesen Zusammenkünften entsteht, ist schwer beschreibbar – Schindler selbst beschreibt es als „Randständiges, jedoch hoch anspruchsvoll und kreativ“. Eine tentative Verortung ist am ehesten aus dem Spektrum der Kollaboratoren ablesbar, die er für seine Erkundungen der klanglichen Möglichkeiten einlädt. Einen Einstieg ermöglicht beispielsweise die CD „Poetry??? Ein Würfelwurf“ mit dem Schlagzeuger Eric Zwang Eriksson. In dieser Konstellation bleibt die freie Interaktion immer in einem bekannten, in der freien Musik der 1970er-Jahre verankerten Duktus und klingt, wenn auch nicht bekannt, so doch einigermassen klar einordenbar. Abenteuerlicher wird es, erwartungsgemäß, mit dem Duo-Partner Jaap Blonk, mit dem die Einspielung „Hillside Talks“ vorgenommen wurde. Geräusch, anatomisch Lauthaftes und Sprachähnliches vonseiten Blonks stehen dem tonalen Klang von Schindlers Kornett, Bassklarinette und Sopransaxophon gegenüber. Wieder zu anderem wird Schindler beim Zusammentreffen mit Ernesto und Guilherme Rodrigues an der Viola resp. am Cello animiert. Diese beiden Partner sind sprichwörtlich aus dem gleichen Holz geschnitzt und interagieren sehr sensibel und subtil, was sich wiederum hörbar auf den dazwischen platzierten Schindler auswirkt. Auf der Doppel-CD „Mycelial Studies“ ist das Konzert im Salon und jenes in der Galerie arToxin gegenübergestellt, was die spannende Frage der Wirkung des Aufführungsorts auf die Improvisation der Musiker beleuchtet. Die aktuellste CD „BLUE SONIC VIBRATIONS“, das Duo mit der Stimm- und Effektkünstlerin Franziska Baumann kann gewissermaßen als Gegenpol zum „Würfelwurf“ gehört werden, indem sie den Gegenpol der klanglichen Freiheit der gemeinsamen Improvisation erkundet. Schindler hat einen eigenen Stil, der in jedem Kontext in anderen Farben schillert – für Freunde der freien Musik ist es eine Reise nach München wert.
Christoph Thurnherr
Schindler is a busy person. Successful in his civil profession as an architect, he dedicates every second of his life to his second passion, free improvisation. The wide range of his catalog alone has given the instrumentalist, who is interested in many things, a certain notorious reputation. But also as a curator of an already long-lasting series of concerts, he made a name for himself in the Munich area. Schindler runs the Salon für Klang + Kunst in Krailling on a private initiative and without any public support. He has received guests with whom he performs in an intimate setting more than 80 times and, in parallel, he also organizes a twin concert in selected venues in the Munich area. What emerges from these meetings is difficult to describe – Schindler himself describes it as „marginalized, but highly demanding and creative“. A tentative location can best be read from the spectrum of collaborators whom he invites to explore the sonic possibilities. The CD „Poetry ??? Ein Würfelwurf“ with drummer Eric Zwang Eriksson, for example, makes it possible to get started. In this constellation, the free interaction always remains in a well-known style, anchored in the free music of the 1970s, and, although not known, sounds somewhat clear. As expected, it gets more adventurous with the duo partner Jaap Blonk, with whom the recording „Hillside Talks“ was made. Blonk’s sound, anatomically phonetic and speech-like contrast with the tonal sound of Schindler’s cornet, bass clarinet and soprano saxophone. Schindler will meet again with Ernesto and Guilherme Rodrigues on the viola and. animated on cello. These two partners are literally carved out of the same wood and interact very sensitively and subtly, which in turn has an audible effect on the Schindler placed in between. On the double CD „Mycelial Studies“ the concert in the salon and that in the arToxin gallery are juxtaposed, which illuminates the exciting question of the effect of the performance location on the improvisation of the musicians. The latest CD „BLUE SONIC VIBRATIONS“, the duo with the vocal and effects artist Franziska Bau¬mann can be heard as a counterpoint to the „dice roll“ by exploring the opposite pole of the tonal freedom of joint improvisation. Schindler has his own style that shimmers in different colors in every context – for friends of free music it is worth a trip to Munich.